Liebe Leserinnen und Leser
Im letzten Oktober ging ich in Bern in ein grosses Warenhaus. Kurz vor dem Feierabend musste ich noch ein paar Sachen einkaufen: Lebensmittel, Dinge für den Haushalt, was man so braucht.
An der Kasse prangte ein grosses Schild: «Bezahlung nur in bar.» Ich zückte mein Portemonnaie, bezahlte, erhielt die Quittung und ging auf den Zug.
Was war passiert? Das Schweizer Interbankensystem war praktisch während eines ganzen Tages defekt. Man konnte zwar am Geldautomaten der kontoführenden Bank Geld beziehen, die Geschäfte konnten Bartransaktionen abwickeln, aber Kredit- und Debitkarten funktionierten nicht.
Weiter nicht schlimm, dachte ich. Ich sah dann aber doch, wie viele Menschen ihren Einkaufskorb vor der Kasse stehenliessen und das Warenhaus unverrichteter Dinge verliessen. Kein Feierabendbier, kein Fondue, kein neues WC-Papier. Es handelte sich dabei um Zeitgenossen, die kein Bargeld mehr brauchen und immer alles mit Karten bezahlen. Da kann man Pech haben.